In unregelmässigen Abständen lassen wir unsere Kunden zu Wort kommen. Sie erzählen uns von ihren Erfahrungen mit den schönen Dingen, die sie im Glarussell gekauft haben. Die erste inspirierende Geschichte kommt von Alain Paratte, der sich im Garten stilvolle Rückzugsorte mit Eternit Möbeln geschaffen hat.
Der Strandstuhl von Willy Guhl hat mich schon während meinem ArchitekturStudium fasziniert und immer wieder bin ich mit ihm in Berührung gekommen. Nur hatte ich damals weder den geeigneten Platz noch das nötige Geld. Aus dem Kopf ist er mir aber nie gegangen.
Der Schlüsselmoment für mich war eine Führung in der Designsammlung der ZHdK , wo die Pressform des Guhl Stuhls als auch die Bilder des Entstehung Prozesses ausgestellt waren. Das war der Augenblick, als ich beschlossen habe einen Loop Chair zu kaufen. Es ist aber nicht beim Guhl Stuhl geblieben. Beim Stöbern im Eternit Katalog, habe ich viele spannende Objekte von jungen Designern entdeckt, die das Erbe von Willy Guhl angetreten, und originelle und zeitgenössische Objekte entworfen haben. Sehr angetan von dieser spannenden Kollektion habe ich dann einige Dinge gekauft.
Als dann aber vier Paletten im Vorgarten standen, kamen mir dann doch gewisse Zweifel ob der Menge, die ich bestellt hatte. Meine Familie war mittelmässig entsetzt. Schliesslich hat dann doch alles seinen Platz gefunden, und wir konnten uns wunderschöne Rückzugsorte im Garten gestalten.
Die beiden Spindeln aus den 50iger Jahren harmonieren mit dem etwa gleich alten Haus und verleihen ihm einen adäquaten Auftritt. Das Design ist übrigens ein Gemeinschaftswerk von Willy Guhl und dem kürzlich verstorbenen Designer und Architekten Robert Hausmann.
Der Guhl Stuhl ist eher eine Skulptur und macht sich im Sommer und im Winter sehr gut im Garten. Zum Sitzen ist er eher ungeeignet. Vor allem für Personen über 1 Meter 65. Willy Guhl hat dazumal bei sich selber Mass genommen, und er war ungefähr so gross. Dafür ist der «Sponeck» Stuhl umso bequemer und mit der Filzauflage sogar alltagstauglich. Der Hocker «Trash Cube», ist als Partyhocker doch etwas schwer, um einfach so kurz rumgetragen zu werden. Deshalb dient er in unserem Garten so quasi als Kunstfelsen. Das Design stammt vom damaligen Studenten Nicolas Le Moigne, der heute als Professor an der renommierten Designhochschule ECAL unterrichtet. Seine Idee war es, die Abfälle aus der Eternit Produktion zu verwerten und einen massiven Hocker herzustellen. Jedes Stück ein Unikat. Aber schwer.
Nur der Nistkasten Birdy wartet noch immer auf seine Bewohner, beziehungsweise Brüter. Trotz grassierender Wohnungsnot in Zürich hat sich bisher noch kein Vogelpaar seiner erbarmt. Die Konstruktion scheint mir entweder zu zügig oder sie ist überdesignt. Vielleicht sind die Vögel Traditionalisten und bevorzugen Holnistkästen. Wir sind gespannt, ob der nächste Frühling die Wende bringt.
Von Alain Paratte