Oft genügt schon der Hauch eines ganz besonderen Gewürzzuckers, um einer Leckerei oder einem Snack das «gewisse Etwas» zu verleihen. Ein solcher besonderer Gewürzzucker ist der traditionelle Magentraes Trietolt aus dem Glarnerland.

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Die einen bevorzugen ihre Speisen möglichst scharf, während andere es lieber mild haben. Die einen mögen ihr Gericht mit möglichst wenig Salz, während es anderen kaum salzig genug sein kann.

Ebenso ist das auch bei Gebäck oder einem süssen Frühstück. Doch es kommt nicht nur auf die Menge an – ob nun viel oder wenig Zucker – sondern auch auf das Gewürz selbst. In den meisten Haushalten werden Leckereien mit Zucker gesüsst, jedoch kennen Glarnerinnen und Glarner seit über einhundert Jahren eine andere, viel individuellere Zutat: Magenträs.

Zusätzlich zu Zucker enthält dieses traditionelle Gewürz mit dem rötlich schimmernden Farbton auch ganz exotische Zutaten. Angereichert mit Sandelholz, Muskat, Zimt, Vanillinzucker, Ingwer und Nelken ist Magenträs also weitaus aromatischer als einfacher Haushaltszucker!

Ich persönlich kam erst vor wenigen Monaten beim Backen mit Freunden auf den Geschmack dieses Gewürzzuckers. Als eine Kollegin zum Bestreuen der Waffeln eine schmale Verpackung aus dem Schrank gezogen hatte, hielt ich diese zunächst für Vanillinzucker, ehe mir das besondere Sujet auffiel. Es zeigte die Grafik eines lächelnden Buben, welcher ein Butterbrot in der Hand hält, mit der Aufschrift «Magentraes – Trietolt» darüber. 

«Ein Sujet, welches sich seit der ersten Produktion nicht verändert hat», wurde mir später erklärt. 

Doch der feine, aromatische Geruch machte mich neugierig. Nachdem ich zunächst zögerlich ein wenig dieses Gewürzzuckers auf die äusserste Ecke meiner Waffel gestreut und vorsichtig abgebissen hatte, war ich von der Geschmackskomposition hellauf begeistert und bestreute sogleich auch den Rest meiner Waffel mit diesem rötlichen Gewürzzucker. 

Nicht lange nach dieser ersten Erfahrung hielt Magenträs auch bei uns zu Hause in der Küche Einzug. So richtig zum Einsatz kam es dann im Herbst, als wir nach der Apfelernte Lust auf «Apfelringe im Teigmantel» hatten. Mein experimentierfreudiger Bruder war es, der auf die Idee kam, anstatt Zucker lieber ein wenig Magenträs über die hellbraun gebackenen Apfelringe zu streuen. Und so war ein neues Lieblingsdessert gefunden! Der Gewürzzucker rundete den Geschmack der Apfelringe so wunderbar ab, dass diese ohne den Magenträs für uns mittlerweile fast undenkbar sind. Auf den noch warmen Apfelringen konnte sich der aromatische Geruch des Magenträs so richtig entfalten und erfüllte bald die ganze Küche. Kombiniert mit einer Kugel Vanilleeis an wärmeren Tagen oder frisch gebacken als kleiner morgendlicher Snack folgten noch weitere Variationen, immer versüsst mit ein wenig (oder auch gerne mal ein wenig mehr) Magentraes Trietolt.

Mittlerweile weiss ich, dass es unzählige verschiedene Gerichte gibt, für die sich Magenträs ideal eignet. Während viele gerne klassisch – so wie der Junge auf dem Sujet – ihr Butterbrot damit bestreuen, kommt Magenträs Trietolt auch im Cappuccino, auf Schlagrahm, in Porridge, auf Halbgefrorenem, in Fruchtsalaten, oder in verschiedenen Kuchen zum Einsatz. Allgemein lässt sich Magenträs in Gebäck immer dort anwenden, wo ansonsten Zucker gefragt ist. 

Überwältigt von der Vielzahl verschiedener Anwendungsmöglichkeiten kann ich es kaum erwarten, diesen vielseitigen Gewürzzucker weiter auszuprobieren und meine Gäste mit der besonderen Geschmacksnote zu begeistern. Allen Lesern kann ich nur wärmstens empfehlen, kreativ und experimentierfreudig zu bleiben und Magenträs immer wieder mit neuen Rezeptideen zu kombinieren – denn es lohnt sich.

Übrigens, zu kaufen gibt es Magentraes Trietolt im Glarussell in Glarus oder online unter www.glarussell.ch