Text: Christine Saredi

In herausfordernden Zeiten einen sinnvollen Beitrag leisten zu können, wirkt bei allen Menschen motivierend. Flüchtlinge aus dem Kanton Glarus nähen seit kurzem farbenfrohe Stoffmasken. Die Beschäftigungsprogramme und die Bildungsangebote können die Flüchtlinge seit Wochen nicht mehr besuchen. Da entwickelte sich eine spontane Idee schnell zu einem willkommenen Projekt. Es heisst: #wecare

Frauen aus verschiedenen Ländern nähen farbenfrohe Masken aus gespendeten Stoffen der Seidendruckerei Mitlödi. Vinoba und Krishnababu Nathan schneiden die Stoffe zu, haben das Schnittmuster vorbereitet und die Näherinnen angeleitet. Jede Teilnehmerin näht die Masken bei sich zu Hause. Auf diese Weise können die Hygienevorschriften problemlos eingehalten werden.

Das «Glaronettli» findet reissenden Absatz

Das Maskenmodell «Glaronettli» wurde zusammen mit dem Betreibern des Shops Glarussell lanciert. Die Masken aus dem klassischen «Glarnertuächli»-Stoff produzieren die kurdischen Gebrüder Tatli speziell für den Laden im Zentrum von Glarus. Fahreddin, der seine kleine Schneiderei in Niederurnen derzeit nicht öffnen darf, freut sich, auf diese Weise einen Beitrag leisten zu können. Hüsnü wartet noch auf seinen Asylentscheid und ist glücklich über jede Beschäftigung.

Seitdem das Angebot über die sozialen Medien bekanntgemacht wurde, treffen täglich Bestellungen aus der ganzen Schweiz ein. Die Gebrüder Tatli arbeiten mit Hochdruck an der Produktion, bald sollen weitere Flüchtlinge für das Projekt gewonnen werden.